Publikation: Untersuchung von Verknüpfungen von Pre und Post M&A Wertschöpfungsmechanismen – Exploitation, Exploration und Ambidextrie in zentraleuropäischen KMUs
Die Konzepte der Exploration und der Exploitation sind Formen des organisationalen Lernens und des Innovationsverhaltens und sind wichtig für nachhaltige Unternehmensentwicklung.
Akquisitionen geben die Möglichkeit sowohl Exploration als auch Exploitation zu verfolgen. Auch wenn die Wissenschaft begonnen hat die Konzepte der Ambidextrie, der Exploration und der Exploitation in die M&A Forschung zu integrieren, kann dies immer noch als nur bruchstückhaft beschrieben werden. Der wissenschaftliche Beitrag dieses Papers ist dreigeteilt. Erstens, der Pre-Akquisitions-Fit zwischen Käufer- und Zielunternehmen ist, bezugnehmend auf Exploration und Exploitation, integriert in den tatsächlichen Erfolg der post-merger Exploration und Exploitation. Des Weiteren wird beleuchtet wie post-merger Exploration, Exploitation und Ambidextrie – gleichzeitiger Erfolg von Exploitation und Exploration – den Erfolg von Akquisitionen beeinflussen. Darüber hinaus wird, durch das Untersuchen von wesentlich differenzierteren Einflüssen auf in-domain und cross-domain Beziehungen, gezeigt wann und wie Akquisitionserfahrung vorteilhaft sein kann.
Primärdaten wurden durch Mail- und Onlineumfragen im Frühling 2013 erhoben; untersucht wurden langlebige Industriezweige (z.B.: Maschinenbau) im deutschsprachige Raum Europas.
Es wird argumentiert, dass der Fit von Zielunternehmen und Käuferunternehmen zu einem post-merger Erfolg führt, wenn es um strategische Orientierung geht – Ähnlichkeiten sind notwendig, da gemeinsame Ansichten und ein gemeinsames Verständnis wie die Geschäfte geführten werden sollen, aufgebaut werden. Es wurden positive Effekte von Erfolg in post-merger Exploitation und Explorationserfolg bei M&A Leistungen beobachtet. Es gibt empirische Beweise, dass eine simultane Steigerung des Erfolgs von post-merger Exploration und Exploitation negative Auswirkungen auf die M&A Performance hat. Hinzu kommt, dass kombinierte Bemühungen sowohl nach Exploration als auch nach Exploitation nach Akquisitionen, für in M&A Transaktionen involvierte KMUs zu anspruchsvoll sind. Es wird gezeigt, dass Erfahrung in M&A in-domain Beziehungen positiv beeinflusst, aber keinen signifikanten Effekt auf cross-domain Beziehungen ausübt. Aus der Untersuchung können drei Management-Implikationen abgeleitet werden. Erstens, strategischer Fit ist komplexer als es scheint; Manager sollten Zielunternehmen mit ähnlicher strategischer Orientierung bezüglich explorativem und exploitativem Lernen suchen. Des Weiteren verursacht das simultane Integrieren und Erhöhen von Explorations- und Exploitationsaktivitäten stets zu organisationalen Konflikten und Überforderung, da das Integrieren von Organisationen für KMUs sehr anspruchsvoll ist. Zu guter Letzt ist Akquisitionserfahrung sowohl vorteilhaft als auch nachteilig für die Akquisitions-Performance.
Florian Bauer, Andreas Strobl, Mai Anh Dao, Kurt Matzler, Nicole Rudolf